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Stand: 10. Juni 2003, 8:00 / 04.01.03 / 01.01.02 / 27.12.01

Was haben Hühner, Euro und Füchse miteinander zu tun?
Eine Fabel.

Ssänndd gleich Pfennig? Schaumama.

Vor Jahren, genau in der Zeit zwischen 1965 und 1970, reduzierte der damals noch junge Professor Dr. Ralf Dahrendorf per Megafon auf einem VW-Bus sitzend den wortgewaltigen Rudi Dutschke rhetorisch auf Normalmaß. Man wisse: Rudi Dutschke sprach etwa 7,811 bis 8,37 mal schneller und auch kräftiger als Josef Fischer (Leiter des AA i.D. der Bundesankündigungsregierung vom OMM). Es muss der „junge“ Dahrendorf also ein ziemliches Kaliber gehabt haben. Just die- ser inzwischen zum Lord geadelte Dahrendorf interviewte vor einigen Wochen sinngemäß im KStA: Jeder Liberale ist ein ganz klitze-kleiner Anarchist.

Recht hat der Mann.

Ssändd? Dßänndd? Dsändd? Dsäntt? Tsäntt? Zäntt? Zänntt? Zäntt?
Zentt? Zent? Cent!

Uff! Endlich. Der Umweg, eine ziemliche Kakofonie. Also

        C

        ->

        C-Z-Ts-Ds-Tß-Dß-Ss

        e

        ->

        e-ä

        n

        ->

        n-nn

        t

        ->

        t-tt-d-dd






Das ergibt 112 (einhundertzwölf!) Schreibweisen, inflationär wie die Ankündigun- gen unserer Bundesankündigungsregierung (pst, sozialistische Kultusminister, sonst bekommen wir eine weitere Rechtschreibreform und am Ende wird Skifahrt nicht nur mit 3, sondern mit 4 oder gar noch mehr „ f “ geschrieben). Ach, 1/100 EUR, geschrieben Cent . Dieser „Cent“ verstößt gegen alles, worüber Bürger sich aufregen können. Daher bleibt es in Deutschland beim Pfennig. Basta? Basta! Das heißt, am 1. Januar gibt es den EUR unterteilt in 100 Pfennig, bis zum 28.2 .02 vorsichtshalber EUR-Pfennig. Wäre es nicht wunderschön, zu erleben wie sich unsere Offiziellen, die Regierenden Damen und Herren ob bürgerlicher Unbotmäßigkeit echauffierten? Als ob der Liberale Fuchs im sozialistischen Hühnerstall für Chaos, d. h., Ordnung sorgen würde.

Chaos ist Ordnung? Ja, ganz einfach.

Ein sozialistischer Hühnerstall, etwa heutiges Deutschland, ist durch eine raum- füllende, steil geneigte Hühnerleiter aus Sprossen alle 10 cm gekennzeichnet. Platzordnung: Ganz oben sitzen die Gockel, neuerdings auch Gockellinnen, je- denfalls die mit den aufgeplusterten Federn und den gewaltigen roten Kämmen. Dort wollen alle hin und rein, weil da „so oben“ ist. Wer spät kommt, sitzt auf der zweiten Reihe, usw. Die Oberen behaupten, die drangvolle Enge Oben diene der kritischen Solidarität, derzufolge der Eine den Anderen, eng angelehnt, schütze. Fragt sich bloß: Schutz wovor? Denn Liberale wissen, dass Enge schon mangels fehlender Freiheit und fehlendem frischen Wind katastrophale Instabilität zur Fol- ge hat. Fällt nämlich einer der Obergockel - was natürlich wegen der gegenseiti- gen Solidarität durchaus selten passiert - werden auch Untere mit in die „Tiefe“ (keine vulgären Worte, bitteschön) gerissen, wobei nach jeder Reihe die Anzahl der Fallenden u.a. wegen dem Flügelschlagen (typisch Ellenbogengesellschaft) immer größer wird. Wenn also Oben einer fällt, kann es also durchaus passieren, dass ganz Unten die komplette Reihe den Halt verliert und die gefallene Gesell- schaft dort landet, wo seit eh und je das zum Liegen kommt, was niemand mehr haben will. Übrigens, nun wissen wir: (a) Warum der OMM die Turteltaube erst im Sommer 2002 feuerte, (b) Warum schon Kohl einen Minister für Umweltschmutz in damals noch gar nicht „neuer sozialer Verantwortung” installierte.

Aber wieso ist Chaos Ordnung?

Machte sich der Liberale Fuchs in so einem Hühnerstall zu schaffen, stiege im sozialen Einheitsdeutschland (SED) die Adrenalinproduktion - je weiter Oben, wo niemand sich bewegt, desto mehr. Trittin hin, Trittin her, umweltverschmutzender Geruch wäre die weitere Folge; auch schöne Federkleider der Unten Sitzenden würden umweltverschmutzt (daher risikomindernde Präferenz für Oben). Der Libe- rale Fuchs geht anders vor: Er steckt - Vertrauen bildend - nie mehr als den Kopf in den Hühnerstall, berichtet von der Freiheit draußen, von den vielen Bäumen mit besonders guter Aussicht, vom Platz für alle und davon, dass jeder Beeren, Kör- ner oder Insekten nach freier Wahl und Belieben genießt. Die Obergockel me- ckern, bewegen aber nichts, weil sonst, wie beschrieben, alles zusammenbricht. So überzeugt der Liberale Fuchs das Volk am Fuße der Hühnerleiter und enthühnert, wenn man so will, eine Sprosse nach der anderen. Draußen gibt es keine Hackordnung, keine Sitzordnung. Jedes Huhn ist frei. Es gibt zwar Einzel- ne auf Bäumen, die haben viel Durchblick, aber es gibt so viele Bäume, dass stets welche mit schärfsten Augen das Sagen haben und wenn mal eines fällt, geht keine Ordnung kaputt, denn es gibt keine Ordnung. Aber jedes kann gut le- ben und vor allem Freiheitsgefühl genießen. Und wenn es einem der freien Hüh- ner schlecht geht, wird geholfen, damit es wieder auf die Beine kommt. Liberaler war schon immer sozialer. Und die Ordnung? Ganz einfach: Der Liberale Fuchs kann machen, was er will, sogar etwas Anarchie verursachen (Lord Dahrendorf genehmigte großzügig!). Keine Ordnung zerfällt. Wen juckt die alte Hühnerstall- ordnung?

Aber, o weh, was ist mit der Rechtsordnung? Denn die Rechtsordnung ist doch unantastabar. Nun, einige Liberale Füchse erhalten eine Jagdlizenz mit sehr, sehr klaren Regeln. Wenn ein Huhn die Rechtsordnung missachtet, wird es ver- haftet. Es stimmt, ein verrücktes freies Huhn draußen zu fangen, ist schwieriger als im stinkenden Stall auf sozialistischer Leiter. Es kann bei der Jagd in der freien Natur durchaus so genannter Kollateral-Schaden entstehen. Aber insge- samt ist der Freiheitsgewinn für alle so groß, dass die letzten Gockel/Innen im Hühnerstall alleine schmoren, während die befreiten Hühner und ihre Mitbürger, die Liberalen Füchse einen Gesellschaftsvertrag mit der Rechtsordnung einer freien, d. h., Liberalen Bürgergesellschaft vereinbaren. (Anmerkung: Wer behaup- tet Gesellschaftsverträge seien das Resultat menschlicher Entwürfe, ist von BSK , bovinem spongiformen Konstruktivismus befallen.)

Deswegen also ist Chaos Ordnung. Klar, die Dinge haben eine Bezugsgröße, sind wie Einstein 1915 veröffentlichte relativ. Das ist so, wie es ist und muss nicht von jedermann wirklich verstanden werden. Gefühl für fremde und eigene Freiheit genügt. Als einige Idioten mehrere Know-how-Träger hier wegekelten, haben sogar die Amis die Relativität verstanden, in bester Revolver-Tradition mit den neuen Erkenntnissen aber bedauerlicherweise gleich zwei komplette Städte vernichtet. Eigentlich müssten sich die Angelsachsen bei uns mit ähnlich umwäl- zendem Wissen revanchieren. Aber ob wir es hier auch zu englischen Verhält- nissen à la 1960-1980 kommen lassen wollen, erscheint ehrlich geschrieben, wenig empfehlenswert.

So sollten wir unseren eigenen Weg gehen(**). Nur darf wie ausgeführt aus libera- ler Sicht die Rechtsordnung nicht gedehnt, geschweige denn gebrochen werden. Es bietet sich an, den zivilen Ungehorsam und die zivile Chaos-Ordnung am Euro Cent auszutoben und dieses Rechtschreibreform-anfällige Unwesen kurzerhand in den bewährten deutschen Pfennig umzutaufen. Unsere Obergockel werden auf diese Weise erfahren, was eine zivile Harke ist und endlich lernen, dem Volk besser auf das Maul zu schauen, was der liberale Bundespräsident Theodor Heuss bekanntlich schon vor 50 Jahren verlangte. Und wenn alles nichts hilft: Wettbewerb ist Bürgerpflicht und Bürgerchance. Da ist es schon wieder das Chaos, das Liberale, es schafft eben doch Ordnung.

Auch JWM bewies seinerzeit, dass eingefahrene Regeln, nicht die Rechtsord- nung zu brechen sind, um politischen Fortschrit zu erzielen.

Wunderbar, nicht wahr? Freuen wir uns auf 2002 2006:
Eine Seefahrt, die ist lustig ...
Also 18 (Achtzehn) 19 (Neunzehn).


Nachtrag am 4. Januar 2003:

(**) Diese Story muss unser OMM Anfang August 2002 gelesen haben; denn zur Mitte des gleichen Monats kam er, nachäffend, sogar mit einem “deutschen Weg” (immer dieser Nationalismus, ts,ts, ts) ganz groß raus; hat aber die Story völlig missverstanden und vor allem die Amis veranlasst, uns so einen gewissen Finger zu zeigen. Insbesondere hat aber der OMM ganz offenbar übersehen, dass er, der OMM, doch Kundesbanzla ist; und da darf man sich Frechheiten wie die vom Liberalen Tagebuch natürlich nicht leisten. Ja-ja-juuuu: Sozeles, der Stil und die Allgemeinbildung ...

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Heiteres