Stand: 7. November 2001, 8:00 / 7.9.01 / 18.08.01
Dritte Welt. Entwicklungshilfe?
Beherzt zur Sache: Gibt es Grund zur Annahme, dass die Region X in der Welt sozioökonomisch den Anschluss schafft, d.h., den Status
relativer Unterwicklung überwindet? Wenn nein, was leider oft der Fall ist, dann sind wir in Deutschland, in der so genannten Ersten Welt gefordert. Wie? So, dass die eingangs gestellte Frage
möglichst bald mit “Ja” beantwortet werden kann. Wer meint, Unterentwicklung sei durch finanzielle Mittel zu überwinden, muss dafür sorgen, dass die Mittel zur Verfügung stehen. Mehr gäbe es
dazu nicht zu sagen. Aber selbstverständlich bleibt es jedermann überlassen intelligenter, Finanzmittel schonend, vorzugehen. Fakt ist: Während ein europäischer Bauer beispielsweise 20.000
Stunden arbeiten muss, um vom Verdienst etwa einen Trecker zu beschaffen, benötigt in vielen Regionen dieser Welt ein Bauer ein vielfaches der Arbeitszeit, um die gleiche Investition tätigen
zu können. Wir beobachten, dass sich die Schere zwischen Wohlstand und Armut nicht schließt. Gutes Beispiel für Vopa-Total-Versagen. Das darf so nicht bleiben, schon wegen dem Widerspruch zu allen hehren
Werten, etwa Solidarität oder Soziale Gerechtigkeit, die üblicherweise hier verkündet werden. Ein Weg allerdings wäre, Solidarität durch Fairness zu ersetzen. Ein “Nein-Hilf-Dir-selbst” zu unserer Entlastung wäre in vielen Fällen zulässig - ganz abgesehen davon, dass die Energien der Zurückgebliebenen so zusätzlich aktiviert werden könnten.
In Deutschland müssen wir aber auch zur Kenntnis nehmen, dass unser Verhalten, unser Sein in der Dritten Welt kausal sehr konkrete Probleme auslöst.
Etwa Elitenflucht. Etwa aus Argentinien. Seit 45 Jahren. Viele wollen lieber bei uns Arbeitnehmer sein, statt in ihrem Land ein Unternehmen zu gründen. Mit restriktiver “Ausländerpolitik” ist
dem nicht beizukommen. Aber das gezielte Abwerben (Green Card) könnte unterbleiben. Auch wenn es bei uns einiges zu “verbessern” gäbe, ist richtig: Die in Argentinien ausharrenden Eliten
leisten sich eine soziale Kultur, etwa zu Themen wie Steuerehrlichkeit, Korruption oder Befassen und Zugehen auf die “von unten”, die jeder Beschreibung spottet. Völlige Rückständigkeit. So
schlimm, dass Diplomaten, hochrangige Politiker oder Besucher vor Ort nur schweigen dürften. Die FDP weiß, seit Walter Scheel 1961 im Kabinett von Adenauer das
Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (Entwicklungshilfe) aufbaute, wie Liberale vorgehen wollen.
7.9.01: Na, Herr OMM
, wie wäre es, angesichts realer sozialistischer Tatenlosigkeit, mit einer neuen Chefsache? Ach, zu anstrengend wegen Ärger mit
Gewerkschaften? Bringt Ihnen keine Wählerstimmen? Sie haben wichtigere Probleme? Und Sie wollen die Probleme, damit Sozialismus vorankommt, gar nicht beseitigen? Wir haben verstanden ...
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