Stand: 2. Juli 2002, 12:00 / 07.09.01 / 23.08.01
Zuwanderung
In 2000 Jahren spricht in Frankreich niemand mehr Französich und in Deutsch- land niemand mehr Deutsch. Flach ausgedrückt: Was soll’s
also? Mit dieser Haltung jedoch bekommen wir solange Zuwanderung bis Wohlstandsniveau auf Normalmaß abgesunken ist; großer Ärger mit den europäischen Nachbarn wäre die weitere Folge und
manches würde hier in Deutschland zusammenbrechen. “Was soll’s also” geht nicht, weil nicht zweckmäßig und im übrigen weil wir das, ehrlich geschrieben, auch gar nicht wollen. Niemand
“hereinlassen”? Geht auch nicht; über Begründungen dazu ist schon viel geschrieben worden. Also müssen wir Farbe bekennen. Privilegien darf es nicht geben. Dennoch Anzahl, Herkunft,
Qualifikation, Begründung für den Einzelfall sind zu definieren. Zu vereinbaren. Unter uns. Im Parlament. Und, unsere Freiheit muss mit der Freiheit der anderen verträglich sein. Die
Verwaltung hat den Auftrag - inzwischen wohl erfüllt - einen Vorschlag, ein Rohkonzept auszuarbeiten. Das weitere, ein Kompromiss. Thema fürs erste erledigt. Nein, die CDU/CSU ist, wegen Verfahrensfehler (empörender Verfassungsbruch) noch am hampeln. Aber:
Wollen wir deutsche Kultur in 100 oder 400 Jahren? Jetzt müssen wir uns bewäh- ren. Im Wettbewerb bestehen. Wir müssen uns nicht nur kümmern. Wir
müssen etwas tun. Positive Entwicklungshilfe außen. Positive Integration innen. Aber auch: Entwicklung verlangen und Integration (besser ganz schlicht: Deutsch ler- nen und mitmachen)
verlangen - von den anderen. Und jede Menge Toleranz. Und so weit möglich, sogar persönliche Hingabe der Eliten für unsere kulturell und ö- konomisch Schwächsten. Persönlich. Nicht nur über
beauftragte Ehefrauen. Und nicht nur in Gremien, sondern etwa in der Straßenbahn, im Station, auf dem Ein- wohnermeldeamt, im Wartezimmer des Zahnarztes oder beim Ballermann oder eben bei BB.
Eliten zum anfassen - insbesondere dann, wenn Kameras “zufällig” völlig abwesend sind.
Wettbewerb vermeidet Schlafmützengesellschaft. Das sollten wir wollen. Liberale Geisteshaltung.
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