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Stand: 16. Januar 2003, 14:00 / 10.01.01 / 05.11.01 / 30.08.01

Märchenonkel & Co.

Wer einmal den stellvertretenden Vorsitzenden der Bundes-FDP, der Partei fürs Volk, Herrn Rainer Brüderle erlebt hat, ist zwar einem feurigen Redner, jedoch eher besonnen Mann begegnet. Nun aber ist Rainer Brüderle der Kragen und die Hutschnur geplatzt: Ein Märchenonkel sei der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Herr Dr.phil. Werner Müller! (Ausdrucksweisen sind das ... ) Was ist passiert: Da hat der schnittige, parteilose und einzige Dr.phil. im Bundeskapinett (kommt von kapieren) nach der bereits bewährten Basta-Metho- de tatsächlich 3 % Wachstum justement fürs nächste Wahljahr, 2002, geordert. (Prognose 29. Juni 2001: 2,6%) . Klar, Dr.phil. philosophiert - wenn das man gut geht. Also, der Märchenonkel tut in der Koalition für Ankündigungen unerschro- cken seine Pflicht: Ankündigen. Sogar das ehrwürdige Handelsblatt hatte sich in seiner Ausgabe vom 30. August 2001 mit dem ministeriellen Orakel befasst. Zwar mit großem und dollem, sicherlich 100 Mio Pixel-Photo, neuartigem Wellblech-Schlips, geschniegelt und gestriegelt, hoch die Tassen, die Konjunktur kommt, aber dennoch etwas verstohlen ”nur” auf Seite 4; der Redaktion muss die Sache wohl doch etwas zu mulmig vorgekommen sein. Der Minister (Abitur 1965, also im vorigen Jahrhundert) wird zitiert: “Kaum jemand in Deutschland weiß, was geht”. m-pf, ob unser Dr.phil. das weiß? Jedenfalls hat sich der Herr “Dókk-tohr” dem Handelsblatt zufolge für irgendwelche Sachen ausgesprochen und gemeint, die Bundesregierung mit ihrem OMM an der Spitze sei sehr aktiv, weil sie auf ihren zuvor fabrizierten Murks, ganz ankündigungsstark, neuerdings verzichtet (Stichwort AfA-Tabellen, Carl-Ludwig Thiele, MdB, FDP weiß worum es hierbei geht). Unübersehbar und wirklich so gemeint ist, dass der Herr Minister Signale wahrgenommen hat. Gut so. Besser “er” beschäftigt sich mit Signalen, statt mit dem Herrn Walter Riester, ebenfalls Minister beim OMM, über Mitbestimmung, Renten, 325 EUR, Scheinselbständigkeit oder mit dem Herrn Oberbuchalter (den an Lächerlichkeit nicht zu überbietenden Song ER-ER-ER zeitweise auf der Minister-HomePage müssen Sie unbedingt hören) über die Förderung des zuvor förderreif niedergeknüppelten Mittelstandes zu räsonieren. Also verehrte Leser, jetzt wird es ernst: Wir sprechen hier nicht über eine Schießbude, sondern über die nach Art 62 ff GG agierende Bundesregierung (Bitte Geduld, Verteidigung kommt noch). Tatsache ist auch, dass auf der “Home” des Herrn OMM am 30/31.8. (Kopie aufbewahrt) berichtet wird von “schweren Mängeln im Gesund- heitswesen, aber der Weg sei richtig” (müssen wir nun alle den Sensenmann bestellen?), davon, dass die “Bundesregierung  Gehaltserhöhung für Dachdecker beschließt” (kann man verstehen), von der trotz Bundesregierung guten Getreide- ernte, davon dass zwei Finanzminister auf dem Potsdamer Platz im Zelt einen gezwitschert haben, davon dass die EU-Erweiterung auch Risiken hat, davon dass der Bundeskanzler in historischer Situation den Mantel der Geschichte spürt und deswegen historisch im Parlament gesprochen hat oder davon dass die Bahn mehr Verluste machen soll, damit die Arbeitslosenstatistik nicht noch miserabler wird. A propos: Die Mitbürger, die in den Ausbesserungswerken der Bahn arbeiten, sind tüchtige und hochqualifizierte Fachkräfte. Wieso sollten diese Leute keine neue Beschäftigung finden? Komisch. Aber es ist so: Auf der prächtigen Homepage des OMM ist tatsächlich von Märchenonkels Konjunktur keine Rede. Nicht die Spur. Auch auf der Homepage des Herrn Ministers, nichts zum Thema 3%. Verdächtig. Sogar “mein Konjunkturauf schwung” ist spurlos verschwunden. Ob der Wirtschaft und der legendären Konjunktur wohl die High- Potency ausgegangen ist? Damit wären wir beim Thema Verteidigung (Fr.Prof.Dr. und die dynamische, ja fulminante Damenriege des OMM wird heute verschont). Oswald Kolle: “Der Kavalier und natürlich die Kavalierin genießen ... und schwei- gen”. “Dafür gibt es Kämmerlein”, sagt Kolle. Auch für das wunderbare und unverzichtbare Vorspiel. Aber der Herr Minister zeigt “es” in der Bunten vom 23.8.01 ostentativ-öffentlich vom Feinsten. Wirklich toll gekonnt; da platzt einem als Mann ja regelrecht die Hose; doch klar, wir sind hier keine verklemmten Kost- verächter. Der Minister macht Privates zu Öffentlichem. Oder will er nur seiner Verflossenen zeigen, dass er noch kann? Nun, wir haben letztens schon andere feurige Damen und Herren “erlebt”. Dem Boris Becker ist vermutlich die kom- plette Wäschekammer um die Ohren geflogen (teures Platzen) und dem Herrn Clinton steckte die Freude noch Monate später buchstäblich in den Poren, wie anläßlich einer Fernsehaufnahme gut zu erkennen war. Unzulässig getratscht wurde ohne Zweifel, aber so direkt “gesehen” haben wir eigentlich nichts. (Ob jetzt die Frau Müller und die Frau Roth und die Frau Fischer wegen öffentlich- rechtlichem Machismo die Koalitionskrise machen? (5.11.2001: Sie haben es offenbar tapfer weggesteckt.) Schade, dass Grünrot bald zu Ende ist; über diese Leute werden wir nicht mehr lange lachen können. Was soll’s, irgendwann müs- sen wir auch wieder weniger ankündigen (gilt natürlich auch für unsere Turteltau- be) sondern echte Resultate produzieren und vor allem ernsthaft arbeiten. Dass die FDP den Rücktritt des Ministers fordert, zeugt von selbstloser Verantwortung; für das liberale Wahlergebnis wäre es nämlich besser, wenn die Seienden für alle sichtbar so weiterwurschteln würden. Zu konzedieren ist andererseits, dass sich seit den Rücktrittsforderungen an Franke und Fischer auch nichts geändert hat. Vielleicht sollte doch die Axt am Stamm angesetzt werden: Muttukasei? Macht Grünrotwüsten Extremtours GmbH und Co. LB demnächst das ganz große Geschäft mit vorschriftsmäßig budgetierten Familienheimfahrten?

Begonnen hatte dieser kleine Bericht mit dem Orakel von Berlin. Man muss ein- sehen: Es kann schon einmal Kompetenzprobleme geben. Ist doch menschlich. Aber fachliche Inkompetenz und Unverfrorenheit, sozusagen unverfroren inkom- petent, das ist schon starker Tobak. Was übrigens auch geht: Dicken Porsche als Ersatz/Prothese kaufen und ohne Auspuff mit röhrendem Motor durch stille Straßen fahren. DAS macht Eindruck! Spart (ER-ER-ER) Fotografen und Filme (Umweltschmutz). Gut für die Ökosteuer. Protzen, mit was auch immer, ist außerdem überhaupt nicht sozial ungerecht (Schaaaarping!!).

Ach so, hallo, hallöhchen (... fährt ein Sonderzug nach Pankow ...) IHR-IHR-IHR, das Sommerloch ist längst vorbei. Aufwachen! Und an Rainer Brüderle, FDP, der diese Geschichte “verursacht” hat: Gruß aus Köln. Bitte, weiter kräftig einheizen.

Wasserstandsmeldung vom 1.9.2001: Die FAZ berichtet, der Oberbuchhalter prognostiziere 2,25 % für 2001. Wasserstandsmeldung vom 3.9.2001: Der KStA berichtet, Märchenonkel prognostiziere für 2001 jetzt sogar 3,5%. 4.9.01: Der Rundfunk meldet, im ZDF habe Märchenonkel die Wasserstandsmeldung vom 3.9.01 gehalten; also gibt es 2002 wohl tatsächlich 3,5 % Wachstum. Diese sehr “erfreuliche” und sicher gut fundierte Überlegung hat Märchenonkel auch damit begründet, in 2002 würden die Verbraucher 1 Mia EUR mehr ausgeben ; Märchenonkel kann nämlich rechnen:

Märchenonkels Wachstumsimpuls

      1 Mia EUR Mehrausgaben
 =  ------------------------------------------
      1900 Mia EUR Sozialprodukt

=  +0,0563 %



(
Sozialisten und ihre so sinnige Beziehung zur Kohle!). 0,0563 % der entschei- dende Wachstumsimpuls auf den alle gewartet haben. Märchenonkel sieht eben Signale, erkennt die Zeichen der Zeit. Nun sind aber doch mehrere Ohgottwalter fällig: 3 für den Oberbuchhalter, 12 für den Märchenonkel (doppelte Portion weil der soviel verzapft, obwohl er doch nur Hilfssozele ist, davon +6 wegen den 0,0563 %) und 24 St. für den OMM persönlich, wegen und überhaupt; Nachlass 4 Stück, wenn OMM die öffentliche Turteltaube nicht feuert und die Sozis damit weiterhin, pro liberal, so unentgeltlich blamiert. OMM-Saldo also 20 Ohgottwalter (5.11.01). Großzügig, nicht wahr? FDP-Meinungsdruck macht vieles möglich. Grünrot musste das Rabattgesetz von 1935 kassieren. Was wird Märchenonkel wohl zu den neuen Zahlen vom Arbeitsmarkt sagen ? 16.10.01: Er schwieg.

Wasserstandsmeldung vom 16.10.01: Anlässlich der 50 Jahr-Feier des DIW meint Märchenonkel, der Monopolminister (copy right Rainer Brüderle) die Wachstums(?! )prognose 2002 müsse möglicherweise korrigiert werden. Schau- mama ...

Wasserstandsmeldung vom 18.10.01: Märchenonkel, der Monopolminister schweigt eisern. Aber der Oberbuchhalter, der weiß es besser: Wachstums- prognose 2002: 2 ,15 % (bisher, s.o., 2,25%). Klar, mit modernen Computeranlagen ist es nicht sehr aufwendig mit vielen Stellen hinter dem Kom- ma zu rechnen. Genaue Werte sind für moderne und sozial gerechte Planung von “erheblich relevanter” Bedeutung. Bleibenden Eindruck haben unsere Sozialisten, unvergessen, mit der im Januar 2001 gewonnenen Erkenntnis hinterlassen, der- zufolge 2010 50 % der heute aktiven Lehrer Rentner sein würden. Ob das alles zusammenpasst?

Wasserstandsmeldung vom 31.10.01: Inzwischen sind es nur noch 0,7-1,5 %. Schade, eine kleine konjunkturbedingte Gehaltsaufbesserung, jetzt vor Weih- nachten 2001, wäre so schön gewesen. Aber unsere Leute von der grünroten Ankündigungskoalition quatschen lieber. Wir haben einzusehen: Auch Quat- schen ist Menschenrecht. Unsere Schwadronokraten “verdienen” allesamt über 75.000 EUR p.a. Ziemlich teures Menschenrecht ist das.

Wasserstandsmeldung vom 9./10.01.02: Nach dem “aus Regierungskreisen” am 08 .01.02 verlautete, mit der Wirtschaftswachstumsprognose solle im Hinblick auf den Jahreswirtschaftsbericht noch etwas gewartet werden, wurde am 9. Januar nun doch ein +0,75 % zum Besten gegeben. Am 17.1.02. muss Eichel bestätigen 2001 habe es +0,6% “Wachstum” gegeben. Und betroffen stellt Rainer Brüderle fest: 5,1 % Exportwachstum, was ist mit dem Ammenmärchen vom weltwirtschaftlich verursachten Konjunktureinbruch?

Wasserstandsmeldung vom 26./27.01.02: Nach dem Bundeskanzler Schröder +0,75% als Wachstumsmarke 2002 akzeptiert, meint Ernst Welteke ebenfalls der Zeitung “Die Welt” zufolge: Ob wir die +0,75% erreichen bleibt abzuwarten. Es gäbe zu viele Unsicherheitsfaktoren. Preisfrage: Ist “mein Konjunkturauf- schwung” vor die Hunde gekommen?

Wasserstandsmeldung vom 16.01.03: Nach Endabrechnung, Wachstum 2002 sage und schreibe 0,2%. Übrig’ns bei 2,6% Exportwachstum. Damit ist klar, die Strukturschwäche ist im Inneren angelegt. Derweil träumt der OMM und seine Truppe von offenbar Sozialismus, sonst würden die andere Maßnahmen ergreifen.

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